"Guten Appetit, Bello!"


Der Futterratgeber auf Hunde.de



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Einleitung

Man ist, was man isst. Das gilt natürlich auch für den besten Freund des Menschen. Ernährungsfehler können den Hund sogar nachhaltig schädigen. Erhält beispielsweise ein Welpe zu viel Futter, wächst er zu schnell. Das belastet das Skelett, so dass ein instabiler Knochenapparat entstehen kann. Bei erwachsenen Hunden entwickeln sich durch falsches Futter möglicherweise Allergien oder Verdauungsprobleme.

Die Vermeidung solcher Fehler ist mehr als ein guter Grund, um das Futterangebot für die Stubenwölfe genauer unter die Lupe zu nehmen.

Grundsätzlich gilt der Hund als karnivores Lebewesen. Sein Gebiss, die Länge seines Darms und die Zusammensetzung der Verdauungssäfte weisen ihn als solchen aus. Das bedeutet aber nicht, dass er ausschließlich von Fleisch leben sollte. Auch Karnivoren, die in freier Wildbahn leben, ist mitunter kein Jagderfolg beschieden. Darum können sie ersatzweise pflanzliche Nahrung vertragen und sogar kulinarischen Gefallen daran finden. Zudem verspeisen sie das gesamte Beutetier, also auch die Innereien. Durch den Mageninhalt eines erlegten Herbivoren nehmen sie so auch vorverdaute pflanzliche Nährstoffe auf.
In der Mai/Juni-Ausgabe der Fachzeitschrift „Dogs“ wird zudem die Studie eines schwedischen Genforscherteams vom Januar 2013 zitiert. Diese hat ergeben, dass der Hund sich durch das jahrhundertelange Leben an der Seite des Menschen auch an dessen Ernährungsgewohnheiten angepasst hat. So bildete er beispielsweise Enzyme aus, die für den Abbau von Stärke benötigt werden. Aus diesem Grund kann der canis canislupus familiaris Reis oder Weizen um ein fünffaches besser verarbeiten als sein wilder Vorfahr. Eine möglichst vollwertige Nahrung für den Hund besteht also aus einer ausgewogenen Nährstoffmischung. Dass die Futtermittelhersteller diesen Grundsatz beherzigen, zeigt beispielsweise die Äußerung von Dr. Franziska Conrad, der Sprecherin des Futtermittelherstellers Royal Canin. Sie sagt:


„Bei uns steht weniger der Fleischanteil im Vordergrund als vielmehr die optimale Summe aller Nährstoffe.“ (zitiert aus: dogs, 5/6 2013, S94)

Der hohe Fleischgehalt spielt nur in Ausnahmefällen eine Rolle, z.B. dann, wenn eine Getreideallergie eine besondere Futtermethode erfordert.

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Zusammensetzung

Ein auf den Erhaltungsbedarf eines ausgewachsenen, zirka 20 Kilo schweren Hundes ausgerichtetes Futtermittel beinhaltet zur Deckung des Nährstoffgehalts rund:


54% Kohlenhydrate 25% Proteine 12% Fett 7% Ballaststoffe 1,1 % Kalzium 0,8 - 0,9% Phosphor

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate ergeben den Haupanteil der Nahrung. Da sie in beinahe allen Nahrungsmitteln enthalten sind, müssen sie nicht extra ausgewiesen werden. Bei Bedarf werden sie im Hundekörper zu anderen Energieträgern, wie zum Beispiel Fetten oder Proteinen, umgewandelt.

Das wichtigste Kohlenhydrat ist Glucose, bzw. dessen Speicherform Glucogen. Dieses wird in die Muskulatur eingelagert und wartet dort auf seinen Einsatz. Wird kurzfristig Energie benötigt, verbraucht der Körper zuerst Glucogen. Erst nach dessen Verbrauch wird auf die Fettreserven zugegriffen. Dieses Kohlenhydrat liefert vielen Zellen und Geweben lebenswichtige Energie. Für einige, beispielsweise Blutzellen und Gehirn, ist es sogar der einzige Energielieferant.

Ballaststoffe

Unter Ballaststoffen versteht man den unverdaulichen Bestandteil der pflanzlichen Lebensmittel. Sie sorgen unter anderem für eine gesunde Darmflora des Hundes und binden giftige Stoffe im Verdauungstrakt. Nimmt der Hund zu wenige Ballaststoffe zu sich, kann das zu Verstopfung führen, füttert man zu viel, bekommt er möglicherweise Durchfall.


Kalzium

Kalzium wird innerhalb der Zellen zur Erregung von Muskeln und Nerven benötigt. Zudem ist es an der Aktivierung von Enzymen und Hormonen beteiligt und spielt eine entscheidende Rolle beim Energiestoffwechsel.

Proteine

Proteine braucht der Stubenwolf für die Neubildung von Gewebe und zur Erhaltung der Körpersubstanz (?Wikipedia). Sie sind in Fleisch, Fisch, Eiern oder Molkereiprodukten enthalten. Die Firma Meradog setzt bei den Proteinen auf den Einsatz von Colostrum. Darunter versteht man die erste Milch, die nach der Geburt von einem Muttertier produziert wird. So versorgt sie den Nachwuchs unter anderem mit lebenswichtigen Antikörpern. Auch pflanzliche Proteinquellen werden verwendet, z.B. Soja oder Weizen. Da einige Tiere aber dagegen allergisch sind, ersetzen viele Hersteller diese durch Hafer oder Gerste (z.B. James Wellbeloved, Earthborn Holistic) oder verzichten vollkommen auf den Zusatz von Getreide (z.B. Wolfsblut).


Fett

Das Fett liefert dem Hundekörper die Energie zum springen, bellen und herumtoben. Es ist außerdem für die Verdauung und die Aufrechterhaltung der Körperwärme notwendig. Doch Vorsicht: Zu viel Fett im Fleisch frisst die Eiweißreserven und kann so einen Proteinmangel bewirken. Außerdem führt zu viel Fett, bei fehlender körperlicher Aktivität - wie bei Menschen - zu Übergewicht und den daran gekoppelten Krankheitsbildern.


Phosphor

Phosphor schließlich wirkt auf das zentrale Nervensystem, die Knochen, die Gefäßnerven, die Haargefäße und die Schleimhäute.


Die in Deutschland erhältlichen (Fertig-)Futtermittel sind für einen gesunden, erwachsenen, nicht übergewichtigen und nicht trächtigen Hund grundsätzlich geeignet. Verunsicherte Hundebesitzer können sich also entspannen, denn man kann erst mal keine grundsätzlichen Fehler begehen, für welches Futtermittel man sich auch immer entscheiden mag. Wenn der Hund es stehen lässt, Unverträglichkeiten aufweist oder seine Lebensfreude beeinträchtigt scheint, gilt es natürlich, zu einer Alternative zu greifen. Glücklicherweise gibt der Markt genug für alle Befunde und Befindlichkeiten her. Und nicht nur das. Auch die Vorstellungen des Hundehalters werden immer stärker berücksichtigt - freilich nicht geschmacklich, wohl aber ideell. Die Wünsche von Herrchen und Frauchen beispielsweise, denen ein ökologischer und nachhaltiger Lebensstil am Herzen liegt, werden mittlerweile auch im Tierfutterregal erfüllt. So läuft bei der Firma Markus Mühle die gesamte Futterproduktion mit Ökostrom.

Darüber hinaus existiert ein breites Sortiment an Diätnahrung für Hunde mit Übergewicht, Diabetes, Allergien oder empfindlichem Magen-Darmtrakt. Die Produktreihe Reddy aus dem Hause Finnern zum Beispiel, die auch die Marken Nutry und Rinti herstellt, vor allem für Hunde angelegt, die bestimmte Diäten halten müssen.


Auch was die Lebensphasen und Größen des Hundes anbelangt, gibt es für jeden Topf einen passenden Deckel. Doch was gilt es grundsätzlich zu beachten?
Hier die wichtigsten Infos.

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Futter

Wer auf den Hund kommt, steht vor der Entscheidung, welches Ernährungskonzept er für den Vierbeiner wählen soll. Vorrangig ist die Frage zu klären, ob man lieber zu frischem, selbst zubereiteten Futter greifen möchte oder zu Fertigprodukten. Wer sich zu ersterem entschließt, hat die Wahlmöglichkeit zwischen rohem und gekochtem Futter. Die Entscheidung für Fertigfutter wirft die Frage auf, ob man eher zu Nassfutter oder zu Trockenfutter tendiert. Grundsätzlich gibt es hier keine Pauschalantworten. Jede Fütterungsmethode hat ihre Vor- und Nachteile.

Nur ein paar Sachen sind grundsätzlich verboten:
  • Rohes Schweinefleisch
  • ausschließliche Fleischfütterung
  • ungesäuerte Milchprodukte (Milch, Sahne)
  • Vitamin-A und Vitamin-D-Zusätze über die vom Tierarzt
  • empfohlenen Mengen hinaus
Besonders tabu sind:
  • Fettiges oder Gewürztes
  • Kaltes, Heißes, Süßes
  • Zwiebeln
  • Avocado
  • Schokolade (Sie enthält einen Inhaltsstoff, der für Hunde so giftig ist, dass eine kleine Tafel einen XS-Hund sogar töten könnte)


Wer auf Grundlage dieser Regeln und in Absprache mit dem Tierarzt die Hundenahrung frisch zubereitet, kann sich ziemlich sicher sein, seinem Hund etwas Gutes zu tun.

Diese Sicherheit geht zu Lasten der Zeit. Nicht jeder kann es sich auf Dauer leisten, neben den Stunden für den Auslauf auch noch Freiräume für die gepflegte Hundeküche zu realisieren. Hinzu kommt, dass es sich bei den wenigsten um geschulte Ernährungsexperten handelt, die die Zusammensetzung von Proteinen, Fetten etc genau ausbaldowern und auf jede Unverträglichkeit präzise reagieren können.

Wer zu Fertigprodukten optiert, muss sich die Gretchenfrage beantworten, ob Nassfutter oder Trockenfutter verabreicht werden soll. Doch auch die Kenntnis der Inhaltsstoffe erspart einem nicht die Entscheidung, ob Nass- oder Trockenfutter in den Napf soll.



Nassfutter

  • Für Nassfutter spricht seine Beliebtheit beim Hund, der hier freudiger zugreift, da das Geschmackserlebnis für ihn intensiver ist. Es empfiehlt sich darum besonders für die „schlechten Esser“. Da durch das Nassfutter mehr Flüssigkeit aufgenommen wird, stellt es eine optimale Ernährung für Hunde dar, die nicht genug trinken.
  • Nassfutter kommt mitunter nicht über einen Fleischanteil von 10% hinaus. Es gibt allerdings Hersteller, die sich der Nachfrage nach mehr Fleisch gestellt haben und ihrem Produkt einen Fleischanteil von bis zu 70% beigemischt haben. Dabei handelt es sich allerdings nicht nur um Filets und andere Sahnestückchen. Dem Gesetz nach dürfen nämlich auch Sehnen und Bindegewebsanteile als Fleisch deklariert werden.
  • Da die Branche durch Undurchsichtigkeiten dieser Art in Verruf geraten ist, veröffentlichen manche Hersteller nun eine genaue Liste der verwendeten Inhaltsstoffe. So befindet sich bei der Firma Allco eine genaue Aufstellung der Inhaltsstoffe im Anhang der hauseigenen Broschüre.


Welpenfutter Für das Welpchen empfiehlt die Zeitschrift „Der Hund“ unter Berufung auf die Tierernährungsspezialistin Dr. Nadine Paßlack 44 - 45% Proteine, 35 - 45% Kohlenhydrate (Kartoffeln, Nudeln, Haferflocken), 5% Ballaststoffe, 5% Fette, ergänzt durch vitaminisiertes Mineralfutter, und zwar 2,5,g/ pro Tag pro Kilo des Hundes.


44 - 45% Proteine 35 - 45% Kohlenhydrate 5% Fett 5% Ballaststoffe

Fehlversorgungen können schwere Entwicklungsstörungen nach sich ziehen, die im späteren Leben nicht mehr zu beheben sind. Dabei erweisen sich Hunde großer Rassen schon im Welpenalter als anfälliger. Das liegt unter anderem daran, dass die Tiere eine immense Wachstumsleistung vollbringen. Wiegt ein Dackel an seinem ersten Geburtstag 25-mal so viel wie bei seiner Geburt, so verhundertfacht eine Dogge ihr Gewicht im gleichen Zeitraum. Die Hauptwachstumsphase liegt bei allen Rassen zwischen dem 6. & dem 8. Lebensmonat. Hier ist also besondere Vorsicht geboten. Besonders sollte man darauf achten, dass der Hund nicht zu schnell an Gewicht gewinnt, weil das Skelett noch nicht stark genug ist, um zu viele Kilos zu tragen. Der Druck kann dazu führen, dass die weichen Welpenknochen sich verformen, was sich dann beispielsweise zu X- oder O-Beinen niederschlägt. Im schlimmsten Fall kann es schon bei einem jungen Hund zu Absplitterungen von Knochen und Knorpeln kommen. Um solche nachhaltigen Schäden zu vermeiden, empfehlen Experten, eine Wachstumskurve anzufertigen, aus der man ablesen kann, welches Gewicht der Hund in welcher Phase seines Wachstums haben sollte.

Trockenfutter

  • Viele Tierärzte raten zu Trockenfutter, da durch den intensiven Kauvorgang Zahnbeläge abgerieben werden, was eine bessere Zahngesundheit bewirkt. Zudem belastet es durch das geringe Füttervolumen den Verdauungstrakt weniger als Nassfutter. Aus diesem Grund greifen Besitzer von Hunden mit sensiblem Magen eher zu Trockenfutter.
  • Trockenfutter enthält im Schnitt 4% Fleisch und einen relativ hohen Getreideanteil. Das liegt daran, dass die Komponenten einen bestimmten Anteil an Stärke enthalten müssen, um in die Pelletform gedrückt zu werden.
  • Last but not least, ist Trockenfutter einfach preiswerter, auch wenn es sich um hochwertiges Premiumfutter handelt.




Weicht der Welpe 5% davon ab, empfiehlt es sich, das Futter zu reduzieren. Das bedeutet, auch sparsam mit Snacks umzugehen. Denn auch diese enthalten Kalorien. Und nicht nur das: Wird das reguläre Futter zu sehr zugunsten von Leckerlis reduziert, kann Kalziummangel entstehen.

Fertigfutter ist in der Regel auf die Bedürfnisse des Jungtieres zugeschnitten. Wer selbst für den Nachwuchs kocht oder Rohkost füttert, sollte darauf achten, dass das Essen nicht zu viel Eiweiß enthält. Ein schädlicher Einfluss auf das Skelett, der Eiweiß häufig nachgesagt wird, konnte zwar nicht nachgewiesen werden. Ganz sicher aber führt ein Zuviel an Proteinen zu Verdauungsstörungen. Das liegt daran, dass es im Dünndarm noch nicht genügend verarbeitet werden kann und dann im Dickdarm verstoffwechselt werden muss. Blähungen und Durchfall sind oft die Folgen.

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Nassfutter sich für die feinen Welpenzähne besser eignet als Trockenfutter. Fans von Trockenfutter sollten die Nahrung kurz einweichen, bevor sie dem Hundenachwuchs verabreicht wird.

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Futter für XXL & XXS

Bei XXL-Hunden ist der Verdauungstrakt verhältnismäßig klein und daher weniger effektiv als bei kleinen Hunden. Sie neigen darum auch eher zu Durchfall. Aus diesem Grund ist Spezialnahrung für große Hunde besonders leicht verdaulich, damit die Nährstoffe rasch vom Körper aufgenommen werden. Die Trockennahrung enthält auch größere Futterbröckchen, damit der Hund sie nicht einfach verschluckt.


Die Futterauswahl für kleine Hunde ist unproblematischer. Grundsätzlich lieben die Minis und die mittleren Hunde eher Nassfutter.

Dobermänner, Retriever und Co sollten nach der Mahlzeit eine Siesta einlegen. Wenn sie mit vollem Magen herumtoben, besteht die Möglichkeit, dass der Darm sich verdreht oder dass es zu einer Magendrehung kommt. Um das Risiko zu minimieren, wird dazu geraten, mehrmals am Tag kleine Mahlzeiten anstelle einer großen anzubieten. Eine andere Möglichkeit wäre, das Futter in einem oder einen Antischlingnapf anzubieten, damit die Nahrung wohl dosiert den Magen erreicht. Zusätzlich zu ihrer sensiblen Verdauung leiden große Hunde häufiger unter Arthrosen als kleine und mittlere Hunde. Bestimmte essentielle Fettsäuren können hier Abhilfe schaffen. Darüber hinaus gilt es, den Hund schlank zu halten, damit keine überschüssigen Pfunde unnötig die Gelenke belasten. (Info: Thekla Vennebusch in „Der Hund spezial)

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Trächtige und säugende Tiere

Die Firma Meradog gehört zu den Herstellern, die spezielles Futter für trächtige Hündinnen herstellen und vertreiben. Auf der Website informiert der Tierarzt Dr. Mandel zudem über die Bedürfnisse trächtiger und säugender Hündinnen.
  • In Übereinstimmung mit anderen Expertenquellen rät er dazu, die trächtige Hündin in den ersten vier Wochen der Trächtigkeit mit dem bisherigen Futter in gewohnter Dosierung weiter zu füttern, da es lange dauert bis die Frucht sich einnistet und die Embryonen sehr klein sind.
  • nabhängig vom Futter wird dazu geraten, die Hündin gerade in den ersten Wochen der Trächtigkeit nicht zu sehr zu schonen, sondern für ausreichend Bewegung zu sorgen, damit das Gewebe sich festigt und die Durchblutung angeregt wird.
  • Danach empfiehlt es sich, bis zur Geburt auf eine Nahrung mit einem höheren Proteingehalt umzusteigen. Auch sollte die Futtermenge gesteigert werden. Die Hündin sollte allerdings nicht zu sehr „gemästet“ werden, da bei Pummeln Geburtsschwierigkeiten und eine verminderte Milchleistung zu erwarten sind. Gegen ein bisschen Speck ist nichts einzuwenden, damit die Hündin, wenn sie säugt, etwas zuzusetzen hat. Die Rippen sollten allerdings unter Druck noch zu fühlen sein.
  • Kurz vor der Geburt ist die Futtermenge zu reduzieren, damit der Magen-Darm-Trakt nicht überlastet ist.
  • Wenn sich abzeichnet, dass ein besonders großer Wurf zu erwarten ist, kann das Futter zirka drei Wochen vor dem errechnete Geburtstermin noch durch Welpenfutter ergänzt werden, wobei das Mischverhältnis bei 60 % des normalen Futters und 40% des Welpenfutters bestehen sollte. Eine zusätzliche Gabe von Mineralstoffen ist nicht ratsam, wenn ein hochwertiges Trockenfutter benutzt wird, da zu hohe oder unausgeglichene Mineralstoffgaben eher schädlich als nützlich sind.
  • Für die Säugephase rät Dr. Mandel von Futterumstellungen dringend ab, da dies die Milchbildung negativ beeinflussen kann. Er empfiehlt auch, das Futter während der Hauptsäugephase nicht zu begrenzen. Erst, wenn die Welpen die Hälfte ihres Bedarfs durch Beifutter ergänzen, ist (ca. 5. - 6. Lebenswoche), kann das Futter für die Hündin wieder schrittweise reduziert werden.


Im Zusammenhang mit der Ernährung trächtiger und säugender Hunde sei besonders auf die Firmen Bozita und Josera verwiesen.
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Der Senior

Bereits im Alter von 7 Jahren gelten Hunde als Senioren, große Hunderassen können schon mit 5 Jahren den Titel für sich in Anspruch nehmen. Die Klassifizierung geht auf bestimmte körperliche Veränderungen zurück:

  • das Herz und das Immunsystem werden schwächer
  • die Wahrscheinlichkeit auf Arthrose steigt
  • der typische Hundegeruch nimmt zu
  • der Bewegungsdrang lässt nach


All dem kann der Hundebesitzer bei der Ernährung Rechnung tragen, indem er seinem Vierbeiner Futter anbietet, das weniger Kohlehydrate und dafür einen hohen Anteil von Obst und Gemüse enthält. Apfelpartikel beispielsweise unterstützen die Verdauung. Vitamine schützen vor Krebs. Kräuterbeimischungen wirken positiv auf Leber und Nieren.

Seniorenfutter wird von nahezu allen Herstellern angeboten, die bei ?www.hunde.de im Sortiment sind. Dazu gehören Allco, Applaws, Bozita, Granatapet, Happy Dog, Animonda oder Beneful. Letztere haben ihrer Seniorenmischung den niedlichen Namen “Glückliche Jahre“ verliehen, was einiges hoffen läßt. Besonders erwähnt sei die Firma Hills, die zum Colgate-Palmolive-Konzern gehört und in der gesamten Produktlinie sehr auf medizinische Erkenntnisse setzt.



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Ernährung für Individualisten

Wer sich bei der Ernährung seines Hundes nur auf sich selbst verlassen möchte, hat entweder die Möglichkeit, für seinen Hund zu kochen oder ihm Rohkost anzubieten.

Rohkost

Auf diese letztere, sehr ursprüngliche Form greifen Hundebesitzer zurück, die auf die B.A.R.F.-Methode schwören. Die Abkürzung steht ursprünglich für „Bones And Raw-Food“ und wurde zu dem Terminus „biologisch artgerechtes rohes Futter“ eingedeutscht.

Der Barfer mischt seinem Vierbeiner beispielsweise rohes Rindfleisch mit Pansen, Rinderleber, pürierten Gemüsen, einer kleinen Menge Kalbsknochen, Rapsöl und vitaminisiertem Mineralfutter. Letzteres ist aus tierärztlicher Sicht wichtig, damit kein Mangel an Zink, Jod sowie den Vitaminen D und E entsteht. Um das zu vermeiden, ist eine genaue Berechnung aller Inhaltsstoffe, bezogen auf Alter und Größe des Hundes unumgänglich. Das verlangt schon relativ viel Akribie und Sachverstand.

Vegetarier

Noch sorgfältiger als Barfer müssen Hundebesitzer ans Werk gehen, die sich für eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise für ihren Bello entschieden haben. Dabei ist natürlich ohnehin umstritten, ob das eine artgerechte Fütterung für ein Tier ist, das auf jeden Fall ein Fleischliebhaber ist. Veganer behaupten, die fleischlose Ernährung bekomme dem Tier prächtig.

Als Beispiel wird angeführt, dass der älteste Hund der Welt, ein Collie, der 27 Jahre alt wurde, vegan lebte. Außerdem berichtet der Verfasser der Peta-Broschüre „Vegan leben“ von seinem Vierbeiner, der bei bester Gesundheit 19 Jahre erreichte. Dennoch gibt es wenige Tierärzte, die diese Futtermethode unterschreiben.


Wer es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, Fleisch zu füttern - was angesichts von Massentierhaltung und Umweltschutz verständlich wäre - kann mittlerweile auch zu Fertigfutter greifen und sich damit sicher sein, seinem Vierbeiner eine ausgewogene Nährstoffmischung anzubieten. Ob der Hund damit wirklich glücklich wird, ist eine andere Frage. Allerdings ist es auch eine, die sich bei jeder anderen Fütterung ebenso stellt. Am Ende sollte der Vierbeiner selbst entscheiden. Wenn er fröhlich gelaufen kommt, sobald der Napf klappert, ausgelassen herumtollt, glänzendes Fell hat und ungestüme Lebensfreude ausstrahlt, liegen Sie mit Ihrem Futterkonzept wahrscheinlich richtig. Wenn nicht, gibt es genug Alternativen.
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Problemfälle füttern

In der modernen und technisierten Gesellschaft wächst die Zahl der Allergiker - und das nicht nur unter den Menschen. Auch Tiere zeigen immer mehr allergische Reaktionen, was sich beispielsweise in Hautproblemen niederschlägt. Viele der Allergien entstehen durch eine Unverträglichkeit gewisser Inhaltsstoffe - oft Weizen, Rindfleisch oder Soja. Viele Tierfutterhersteller haben darauf reagiert. Die meisten haben zumindest ein Produkt im Angebot, das entweder auf diese Inhaltsstoffe vollkommen verzichtet oder sie durch andere ersetzt:


  • So gibt es zum Beispiel von Granatapet, Orijen, Wolfsblut und Taste of the Wild Futter ganz ohne Getreide.
  • Andere substituieren allergene Elemente (z.B. James Wellbred) oder setzen auf Biozutaten.
  • So nimmt man in Herrmanns Manufaktur nur Biofleisch ohne Bindemittel und verzichtet auf genmanipuliertes Material oder Geschmacksverstärker. In diese Richtung gehen auch die Hersteller Landfleisch, Marengo und Luposan, die sich bemühen, biologische Produkte zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu verkaufen.
  • Ebenfalls auf Bio schwört die schwedische Firma Magnusson. Hier werden außerdem die Zutaten vorgebacken, um Wauzis mit empfindlichem Magen die Verdauung zu erleichtern. Diese können auch zu Pro Plan von Purine aus dem Hause Nestlé greifen. Auch Reddy aus dem Hause Finnern ist darauf spezialisiert.


Aber nicht nur auf die Allergiker und Sensibelchen unter den Vierbeinern nimmt die Futtermittelindustrie Rücksicht. Auch Diabetikerfutter ist mittlerweile im Angebot.