Bestimmten Hunderassen eilt der Ruf voraus, dass sie besonders langlebig seien. Tatsächlich sind sie bei der großen Rassevielfalt keine Seltenheit. Äußerst langlebige Hunde findet man allerdings fast ausschließlich bei den kleinen und mittleren Rassen; auch Zwergrassen können den Besitzer über einen langen Zeitraum erfreuen. Hierbei sollte das Augenmerk jedoch auch auf die Gesundheit fallen. Viele Hunde, die als besonders langlebig eingestuft werden, neigen zu chronischen Krankheiten die zwar die Lebenslänge nicht verkürzen, ein langes, erfülltes Hundeleben hingegen aber kaum möglich machen.
Leider gibt es auch manche Hunderassen, die keine lange Lebenserwartung haben. Das Zuchtziel richtet sich jedoch mehr und mehr auf eine Lebensverlängerung aus, wobei besonders robuste Hunde zur Zucht eingesetzt werden. In den meisten Fällen sind von dieser Kurzlebigkeit extrem große Rassen betroffen. Allein durch ihre imposante Körpergröße neigen sie zu Knochen- und Gelenkproblemen oder zu Magendrehungen. Ein völliges Ausschließen dieser
gesundheitlichen Probleme ist zwar noch nicht gelungen, durch die moderne Tiermedizin wird aber an vorbeugenden und lebensverlängernden Maßnahmen gearbeitet.
Hunde begleiten uns durchs Leben, sind Kameraden, Freunde und Lebensgefährten, die Vertrauen schenken und jede Menge Liebe geben. Dieses Vertrauen ist auch gerechtfertigt: Hundebesitzer übernehmen Verantwortung für ihren vierbeinigen Liebling, geben ihm ein Zuhause und nehmen ihn in den Familienkreis auf. Umso wichtiger ist, genau diese Balance nicht aus den Augen zu verlieren, wenn ein Hund alters- oder krankheitsbedingt am Ende seines Lebens angekommen ist. Natürlich ist es schwer, einem guten Freund für immer Lebewohl zu sagen. Aber auch auf dem letzten gemeinsamen Weg hört die Verantwortung für euer Tier nicht auf. Gerade in den letzten Tagen und Stunden braucht ein Hund die Fürsorge seiner Menschen, um möglichst sanft und schmerzarm aus dem Leben zu scheiden.
Einschläfern und sterben lassen: Den richtigen Zeitpunkt finden
Grundsätzlich gibt es für Hunde (mit Ausnahme von plötzlichen Unfällen) zwei Wege, aus dem Leben zu gehen. Viele Tiere sterben nach einem glücklichen Hundeleben und altersbedingter Schwächung einen natürlichen Tod. Sie spüren in der Regel genau, wann es für sie Zeit ist zu gehen, sie zeigen es Euch aber relativ spät. Ursache dafür ist ein natürlicher Instinkt: Wer in der freien Wildbahn Schwäche zeigt, wird schnell zum Opfer. Spürt ein Hund, dass seine Zeit gekommen ist, nimmt er auf seine Weise Abschied. Sein Verhalten ändert sich, er ist weniger vital, liegt viel, verweigert sein Futter und wird ruhig. Das Beste, was Ihr in diesem Moment für Euren Hund tun könnt: Loslassen. Lebenserhaltende Maßnahmen, Zwangsernährung und endlose Arztbesuche mögen Euch beruhigen und Hoffnung auf ein bisschen mehr Zeit mit Bello geben - für Euer Tier ist es jedoch eine Qual.
Ein wenig anders ist die Situation, wenn Hunde krank sind und sich die Frage stellt: Soll das Tier eingeschläfert werden - und wenn ja, wann? Pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden, denn immer ist die Antwort davon abhängig, ob und in welchem Maße Euer Hund leidet. Mit einigen Krankheiten oder nach einem Unfall können Hunde je nach individuellen Faktoren noch lange Zeit relativ schmerzfrei und gut leben. Sie einschläfern zu lassen, hieße, sich der Verantwortung für das Tier zu entziehen, nur weil es unperfekt oder unbequem geworden ist. Ist die Lebensqualität des Hundes aber stark eingeschränkt, etwa weil ein Tumor starke Schmerzen hervorruft und die Sinne beeinträchtigt, ist jeder Tag mit Schmerzen ein qualvoller Tag zu viel. In solchen Situationen liegt es in Eurer Verantwortung, dem Tier Schmerzen und Leid zu ersparen und beim Tierarzt einen Termin zum Einschläfern zu vereinbaren.
Ruhe und Vertrauen bis zum Schluss
Ob auf natürlichem Weg oder mit Hilfe des Tierarztes: Viele von Euch werden es sich nicht nehmen lassen, ihren treuen vierbeinigen Freund auch auf dem letzten Weg zu begleiten. Der muss übrigens nicht zwingend in eine Tierarztpraxis führen - oftmals ist es möglich, Euren Hund in seiner gewohnten Umgebung zu Hause sterben zu lassen. Das Tier spürt instinktiv, dass seine Zeit gekommen ist und wird im Regelfall weder nervös noch extrem angespannt sein. Den Abschied erleichtern könnt Ihr Eurem Hund, indem auch Ihr versucht, los und ihn in Ruhe und Vertrauen gehen zu lassen. Zeigt ihm, dass Ihr da seid, haltet Körperkontakt und macht es Eurem vierbeinigen Freund auf seiner Lieblingsdecke oder in einem Körbchen noch einmal richtig gemütlich.
Vermeiden solltet Ihr unbedingt Stress, Hektik und offen ausgelebte Verzweiflung: In den letzten Momenten geht es nicht um Euren Verlust, sondern darum, Euren Liebling nicht unnötig zu belasten. Übrigens: Wenn Ihr noch andere Tiere habt, sollten auch diese die Gelegenheit erhalten, sich von ihrem Spielkameraden und Freund zu verabschieden.
Auch wenn man es nur bedingt mit der menschlichen Trauer vergleichen kann, reagieren Tiere auf Verluste und gehen auf ihre ganz eigene Art und Weise damit um.