Neben dem Rad herlaufen macht vor allem lauffreudigen Hunderassen großen Spaß. Vorausgesetzt, der Hund wird nicht überfordert. Denn nur dann bleibt das gemeinsame Radfahren ohne negative Folgen und langfristig gesehen eine gesunde Bewegungsform für den Hund.
Bei Hunden mit Gelenkproblemen sollte auf längere Radtouren komplett verzichtet werden. Ist der Hund gesund, kann er ab einem Alter von ungefähr 18 Monaten am Fahrrad mitlaufen. Die Zeit vorher wird für das intensive Training genutzt.
Vorbereitungen für das Laufen am Fahrrad
Bereits im Alter unter einem Jahr kann der Hund an das Fahrrad und an das lockere Nebenhergehen im Rahmen eines Spazierganges gewöhnt werden. Während das Fahrrad geschoben wird, läuft der Hund an der rechten Seite des Rades locker mit. Sobald er dies beherrscht und entgegenkommende Fußgänger und Hunde ignoriert, kann er an die, an das Fahrrad direkt angebrachte, Führleine gewöhnt werden. Während der normalen Spaziergänge werden beim Abbiegen die Richtungskommandos Links und Rechts geübt. Ein weiteres wichtiges Kommando ist das Kommando Steh als Stoppkommando. Beherrscht der Hund die Richtungskommandos während des Spazierganges, können sie auf das Gehen am Fahrrad übertragen werden. Erst wenn in dieser Situation die Kommandos problemlos befolgt werden, wird das lockere Traben am Fahrrad über sehr kurze Distanzen von maximal 500 Metern auf weichem Untergrund wie Wiese oder Waldwege geübt.
Die richtige Ausrüstung ist unverzichtbar
Um sicher und ohne Beeinträchtigungen der Gesundheit von Mensch und Hund Rad zu fahren, ist die richtige Ausrüstung von großer Bedeutung. Ein verkehrstüchtiges Fahrrad ist die Grundvoraussetzung, um damit am Verkehr teilnehmen zu können. Für den Hund wird ein gut sitzendes Brustgeschirr benötigt. Halsbänder sind aufgrund einer eventuellen Verletzungsgefahr beim Radfahren tabu. Die Länge der Leine beträgt ungefähr zwei Meter, wenn sie mit der Hand gehalten wird. Wesentlich sicherer ist eine spezielle Fahrradhalterung mit Federung.
Die ersten Radtouren mit dem Hund
Ist der Hund alt genug, um über längere Strecken am Fahrrad zu laufen und befolgt alle Kommandos zuverlässig, können die ersten kurzen Radtouren mit maximal drei bis vier Kilometer geplant werden. Die Distanz wird langsam gesteigert, um die Kondition des Hundes sanft aufzubauen.
Bei jeder Radtour mit dem Hund müssen folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Das Tempo wird immer vom Hund vorgegeben - der Hund läuft im lockeren Trab, dem sogenannten Wolfstrab neben dem Fahrrad her und NIE im Galopp. Das bedeutet, dass Du mit einem Dackel am Fahrrad oder einem großen Herdenschutzhund eher im Schritttempo fahren musst. Mit einem laufstarken Hund wie einem Appenzeller Sennenhund sind ungefähr 9 bis 10 Stundenkilometer das optimale Tempo.
- Fahre vorwiegend auf weichen Untergründen wie Waldböden und Feld- oder Wiesenwegen. Längere Fahrten auf Asphalt schädigen durch die harten Stöße auch beim erwachsenen Hund die Gelenke.
- Wichtig ist, immer ausreichend Wasser mitzuführen. Auch bei kühleren Temperaturen hechelt der Hund während des Laufens Flüssigkeit ab, die unbedingt ersetzt werden muss.
- Bei Temperaturen ab 20 Grad Celsius sollte auf längere Touren verzichtet werden. Hier sind drei bis vier Kilometer in den frühen Morgenstunden das Maximum.
- Touren auf Asphalt im Sommer können zu schweren Verbrennungen der Hundepfoten führen. Muss ein Teil der Strecke im Sommer auf Asphalt zurückgelegt werden, sollte der Hund Schutzschuhe tragen. Dies gilt auch für Untergründe aus feinem Kies oder mit Rollsplitt.
- Kontrolliere vor jeder Fahrt die Pfoten des Hundes auf Verletzungen. Sind sie rissig, müssen sie mit Melkfett eingerieben werden, um Entzündungen zu vermeiden.
- Auch auf kurzen Touren ist das Mitführen eines Erste-Hilfe-Sets für den Hund sinnvoll.