Wissenswertes zu dieser Hunderasse - Gib deine Stimme ab!
Allgemein
In den 1950er Jahren war der Pudel der beliebteste Hund weltweit. Vor der aus dieser Popularität resultierenden Massenzucht war diese Rasse als besonders gelehrig und intelligent bekannt. Seit der Überproduktion der Züchter jedoch haben sich in großer Zahl Erbdefekte verbreitet. Dies führte unter anderem weg vom Pudel-Trudel. Seine Nachfolger auf der Beliebheitsskala wurden der deutsche Schäferhund und der Yorkshire Terrier. Die heutigen Züchtungen haben wieder zu ihren natürlichen Qualitäten gefunden.
Ein besonders cleveres Exemplar war Munito II., der im 19. Jahrhundert sogar auf Tournee ging und dort seine Rechen- und Buchstabierkünste vorführte.
Der Ausdruck „wie ein begossener Pudel“ hat seinen Ursprung in der Zeit, als der Pudel noch als Jagdhund eingesetzt wurde. Oftmals kam er triefend nass zu seinem Herrchen zurück, nachdem er Wildvögel aus Gewässern apportiert hat.
Bis in die 1950er Jahre wurden Pudel in Paris zur Kanalreinigung eingesetzt und durch die unterirdischen Röhren getrieben.
Charakter
Der Pudel ist als origineller, lustiger Familienhund für seine Intelligenz und Gelehrigkeit bekannt. Er ist sehr auffassungsbegabt, sodass er auch kleine Kunststücke lernen und behalten kann. Er ist insgesamt sehr spielfreudig und aktiv und muss deshalb auf jeden Fall ausreichend Beschäftigung und Bewegung bekommen. Mit dieser Lebensfreude, Intelligenz und Schnelligkeit, zeigen sich die Hunde auch beim Hundesport sehr lernfähig und begabt.
Außerdem ist der Pudel für seine Loyalität bekannt. Er verträgt sich bestens mit Artgenossen und anderen Haustieren. In seiner Familie ist er sehr feinfühlig und kann er sich hervorragend an verschiedene Situationen und Stimmungen anpassen. Pudel sind außerdem kinderlieb und sehr vertrauensvoll, was sie zu ausgesprochen beliebten Gesellschaftshunden macht.
Pflege
Im Gegensatz zu anderen Hunderassen unterliegen Pudel keinem Fellwechsel. Da das Fell außerdem permanent wächst, muss es regelmäßig gestutzt oder sogar geschoren werden. Dabei wachsen Augenbrauen und Barthaare am schnellsten nach. Allerdings haaren Pudel nicht. Deswegen ist eine regelmäßige und gründliche Fellpflege dringend erforderlich.
Möchte man Hunde-Schauen mit dem eigenen Pudel besuchen, so ist eine Schur zwingend notwendig, da die FCI ungeschorene Pudel nicht für Titel-Wettbewerbe zulässt. Gängig sind die Mode-Schur und der „puppy clip“. Die Löwenschur ist seit den 1980er Jahren nicht mehr zu sehen.
Der Ursprung der Schur liegt übrigens in seiner Vergangenheit als Jagdhund, der häufig ins Wasser musste. Zum Schutz von Lunge und Herz, gleichzeitig aber um die Bewegungsfreiheit der Hinterbeine zu erhalten, wurden die Hunde von der Rückenmitte geschoren. Als der Hund „in Mode“ kam und die Hundesalons in unsere Gesellschaft Einzug hielten, wurden die Schuren stets verfeinert und variiert.
Auslauf
Pudel sind definitiv stadttauglich, was ja auch ihren Status als Accessoir für Großstädter nach dem Krieg zur Folge hatte. Außerdem ist die Haltung des Pudels in einer Umgebung mit Kindern unbedenklich. Pudel passen sich gut an alle Klimata an.
Historie
Ob man es bei seinem fast schon elitären Anblick glaubt oder nicht: Der Pudel war ursprünglich ein Jagdhund, spezialisiert auf das Apportieren und die Wasserjagd. Über die Bedeutung des Namens gibt es im Wesentlichen zwei Theorien. Sein französischer Name „caniche“ (poodle) leitet sich von dem Wort „cane“ ab, was übersetzt „weibliche Ente“ bedeutet. Die andere Theorie besagt, dass der Name Pudel aus dem altdeutschen „puddeln“ stammt, was soviel wie „im Wasser planschen“ bedeutet. Da er besonders für die Wildvogeljagd genutzt wurde, ist beides durchaus vorstellbar.
Einige Quellen wollen belegen, dass der Pudel auch als Hütehund gedient hat, dies ist allerdings nicht zweifelsfrei bewiesen.
Als Ende des 19. Jahrhunderts mit der Zucht des Pudels begonnen wurde, gab es zunächst nur die Varietäten Groß- und Kleinpudel in den Farben schwarz, weiß und braun. Da in einigen Ländern gleichzeitig mit der Zucht begonnen wurde, unter anderem Deutschland, Russland und Frankreich, war anfangs nicht ganz eindeutig, wo der Pudel seinen Ursprung hat. Mit der Anerkennung durch die FCI um die 1930er Jahre, kam dann aber die Festlegung auf Frankreich, außerdem stieß nun der Zwergpudel als weitere offizielle Varietät hinzu. 1990 folgte diesem noch der Toypudel, die bis heute neueste Varietät des Pudels. Neben der Anerkennung der verschiedenen Größen, wurden auch weitere Farben in die Zucht aufgenommen. 1960 war das die Farbe „Silber“, 1970 folgte „Apricot“ und 2007 „Red“. In den 1980er Jahren wurde in Deutschland außerdem der zweifarbige Pudel zugelassen, wenn auch nur den Varianten „Harlekin“ und „Black-tan“. Diesem Beispiel folgten Österreich und Tschechien.
Glaubt man aktuellen Statistiken des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH), ist der Zwergpudel – insbesondere in den Farben weiß, schwarz und apricot – die derzeit beliebteste Pudelvarietät.
Die Hunderasse ist in der Systematik der FCI in der Gruppe 9, Sektion 2 zu finden und trägt die Standard Nummer 172.
Erscheinungsbild
Der Pudel ist ein harmonisch gebauter, gut proportionierter Hund, der in unterschiedlichen Varianten auftritt. Bekannt sind Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toypudel. Der Großpudel ist mit einer Widerristhöhe zwischen 45 und 60 cm die größte Version. Kleinpudel werden zwischen 35 und 45 cm groß. Bei Zwergpudeln liegt die Widerristhöhe zwischen 28 und 35 cm. Der Toypudel ist mit einer Größe zwischen 24 und 28 cm die kleinste Varietät. Die Varianten weisen dabei das gleiche Erscheinungsbild auf und unterscheiden sich lediglich in ihrer Größe.
Dementsprechend zeigen alle Varianten auch die gleichen Felleigenschaften: Das Fell ist fein aber dicht. Die Struktur ist wollig und gekräuselt. Das Haar wächst sehr schnell, sodass es regelmäßige Pflege benötigt. Bezüglich der Fellfarbe erscheinen die Hunde in Schwarz, Braun, Weiß, Silber, Red und Apricot.
Die Tiere werden bis zu 15 Jahre alt.
Haltungsansprüche
Der Pudel wird hauptsächlich als Familienhund eingesetzt, da er mit seiner Anpassungsfähigkeit sehr angenehm zu halten ist. Auch wenn der Pudel seinen Jagdtrieb mittlerweile verloren hat, so hat er sich seine Freude am Apportieren bewahrt. Deswegen eignen sie sich mit ihrer Intelligenz auch hervorragend für verschiedene Hundesportarten, darunter Agility und Obedience.
Teilweise werden Großpudel auch als Blindenführer und Schutz- oder Leichensuchhunde, sogar in Katastrophengebieten, eingesetzt.
Rassetypische Krankheiten
Bei Klein-, Zwerg- und Toypudel leiden oftmals unter einer genetisch bedingten progressiven Retinaatrophie, die teilweise sogar Erblindung als Folge hat. Auch die Augenkrankheit Katarakt (grauer Star) ist bei den Tieren keine Seltenheit.
Während Großpudel häufig unter Hüftgelenkdysplasie leiden, erkranken die beiden kleinsten Pudelvarianten immer wieder an der ebenfalls genetisch bedingten Patellaluxation.
Typisch für die Rasse Pudel ist außerdem ein erkranktes Immunsystem, die so genannte Sebadenitis. Bei erkrankten Hunden zerstört das Immunsystem die Talgdrüsen, wodurch es zu einer Unterversorgung der Haare und dadurch bedingtem Haarausfall kommt. Diese Krankheit ist vererbbar und wird meist erst sehr spät erkannt.